Unser Lieferant für unser Bio-Olivenöl aus Griechenland ist die Familie Kotrotsis auf dem kleinen Dorf Korifasio in der Region Kalamata. Die Region Kalamata in Südwesten Griechenlands ist die größte Anbauregion des Landes und die zweitgrößte in der EU nach dem spanischen Andalusien. Ca. 30 Km von der Hauptstadt Kalamata entfernt liegt etwas oberhalb der wunderschönen Küste das Dorf Korisfasio, ein typisches Olivendorf der Region. Fast die ganze Bevölkerung dort lebt dort vom oder mit dem Olivenanbau. Stylianos Kotrotsis stammt von dort und hat er von seinen Vorfahren auch die Felder geerbt und neue zugekauft. Durch die etwas höher gelegene Lage hat man von seinen Feldern einen wunderbaren Blick auf die Küste und das Luxusferien-Domizil Costa Navarro. Später hat er gemeinsam mit seiner Frau in die Mühle investiert und somit haben die beiden den gesamten Verarbeitungsprozess unter ihrer Kontrolle. Die Ernte läuft dort i.d.R. von November bis Ende Januar und geht dann von früh morgens bis spät in die Nacht – selbstverständlich monatelang durchgehend ohne Wochenende und Feiertage. Durchatmen kann man nur, wenn zwischendurch Regen fällt und man nicht ernten kann. Das Glück der Region und wahrscheinlich auch der Grund für die große Erntemenge jedes Jahr ist der häufige Niederschlag im Winter. Ich selbst war dort Zeuge von tagelangen heftigen Regenmengen, wie ich sie selbst in Deutschland nur sehr selten gesehen habe.
Zwar gibt es in der Region eine Reihe von Mühlen, aber viele Bauern in der Region haben ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis zur Familie Kotrotsis. Die Bauern der Region bringen ihre Oliven dorthin zur Pressung. Statt Geld behält die Familie einen Teil des Öles als Presslohn ein. Daher ist Vertrauen für die Lebensgrundlage wichtig, denn viele Mühlen behalten unbemerkt mehr Öl ein als ihnen zusteht oder tauschen unbemerkt Ware aus. Die Mühle und alle Felder der Familie haben ohne Ausnahme ein Bio-Zertifikat.
Damit der Ertrag am Ende des Jahres stimmt, müssen die Felder im Jahr durchgehend bearbeitet werden. Dazu gehören das Pflügen, das Scheiden der Bäume, die Düngung sowie im Sommer der Kampf gegen die Fruchtfliege. Die Fruchtfliege sticht in die Olive, verletzt sie damit und das Öl läuft aus. Je stärker der Befall, desto schlechter die Qualität. An dieser Stelle kommt der größte Nachteil des Bio-Anbau zum Tragen: Klassische Insektizide sind beim Kampf gegen die Fruchtfliege deutlich schlagkräftiger, während man im Bio-Anbau auf Mittel auf Pilzbasis zurück greifen muss. Die gesamte Arbeit macht Stylianos alleine. Manchmal hilft ihm einer seiner Söhne dabei.