Die Familie Acar sind klassische Multi-Unternehmer, wie man sie in der Türkei häufig findet. Neben einem Reisebüro und einer Viehwirtschaft betreiben sie auch eine große Olivenmühle und haben eigene Felder. Beide sind vollständig Bio-zertifiziert. Sie stammen aus der kleinen Stadt Salihli, aus einer Tiefebene westlich der Stadt Izmir. Das Land ist weit, die Böden fruchtbar und der Niederschlag üppig. Dadurch ist diese Region eine der aufstrebenden Regionen der Türkei, wenn es um Landwirtschaft geht. Insbesondere der Bio-Anbau ist dort immer häufiger vertreten. Im Gegensatz zu den küstennahen Anbauregionen konkurriert die Fläche hier nicht mit dem Tourismus. Im Ergebnis werden immer mehr Olivenbäume angepflanzt. Bei jedem Besuch wird die Landschaft grüner.
Die Felder der Familie liegen ca. 2 km von der Mühle entfernt. Sie liegen auf einer leichten Anhöhe, von der man einen schönen Blick in die Tiefebene erhält. Die Familie setzt klar auf Qualität, sie investiert jedes Jahr den Großteil der Einnahmen, um kontinuierlich eine hohe Qualität zu erreichen. Die Felder werden das ganze Jahr bearbeitet, nur auf den Kampf gegen die Fruchtfliege verzichtet man hier, da der Bio-Anbau hier wenig effizient ist.
Die Mühle selber hat sogar zwei vollständig separate Linien, eine für die konventionellen- und eine für Bio-Oliven. Dadurch sind Vermischungen praktisch ausgeschlossen. In der Region gibt es nur wenige andere Mühlen, dafür aber immer mehr Bauern, die ihre Oliven bei Familie Acar pressen lassen. Satt Geld nimmt behält man einen Teil des Öls als Presslohn ein. Hier kann eine Mühle schnell das Vertrauen einer ganzen Region verlieren. Wenn auch nur Gerüchte die Runde machen, dass die Mühle mehr Öl einbehält als ihr zusteht, wird sie von den Erzeugern konsequent gemieden. Während der Hochsaison, also Mitte Dezember, arbeiten beiden Linien rund um die Uhr. Nach der Pressung werden die Oliven die Edelstahl-Tanks gelagert und bleiben dort bis zur Abfüllung.